Aktuelles – Eifelstrecke

Donnerstag, 13.03.2025

Das Ziel im Blick: Letzte Meilensteine beim Wiederaufbau zwischen Kall und Nettersheim

Mit dem Einhub der neuen Eisenbahnbrücke über die Urft bei Sötenich im Sommer 2024 konnte das Projektteam die größte „Lücke“ auf der Eifelstrecke schließen – ein wichtiger Schritt in Richtung Wiederaufbau. Doch bis zur Inbetriebnahme sind noch ein paar Herausforderungen zu meistern.

Neue Brücke bei Sötenich über die Urft

Ein wichtiger Meilenstein in 2024: Die neugebaute 81 Tonnen schwere und 16 Meter lange Stahlbrücke wurde mithilfe eines 700-Tonnen-Krans über der Urft in Kall-Sötenich eingehoben. Damit konnten im Anschluss auch die Schienen und Betonschwellen über die neue Brücke geführt werden. Im Oktober haben die Bauteams dann auch die letzte Lücke im Gleis zwischen Kall und Nettersheim geschlossen, sodass der Streckenabschnitt seitdem von Bauzügen erstmals durchgehend befahren werden kann.

Das Video zeigt den Brückeneinhub in Kall-Sötenich im Zeitraffer.

Im Gegensatz zur Vorgängerbrücke ist die neue Stahlbrücke durch den fehlenden Mittelpfeiler hochwasserresilienter: Der Durchflussquerschnitt wurde vervierfacht – dadurch wird auch die Gefahr minimiert, dass sich Treibgut vor der Brücke sammelt und sich das Wasser der Urft davor aufstaut.

Weitere Meilensteine in 2024

Drei neue Stützwände in Sötenich und Urft mit einer Gesamtlänge von rund 300 Metern wurden bis Ende 2024 fertiggestellt. Dafür wurden die Bohrpfähle sechs Meter tief in die Erde eingebracht. 

 

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Bau der neuen Stützwand am Haltepunkt Urft: Die Bohrpfähle wurden sechs Meter tief in die Erde gebracht (Sommer 2024)

Die Stützwände werden benötigt, um den Bahndamm zu stabilisieren und hochwasserresilienter zu machen. 

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Bau der neuen Stützwand am Haltepunkt Urft im Sommer 2024

Außerdem wurden sieben neue Durchlässe gebaut. Auch die Tiefbauarbeiten am Kabelführungssystem und die Entwässerungsarbeiten konnten die Bauteams größtenteils abschließen.

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Endspurt beim Bau der neuen Stützwand am Haltepunkt Urft (Herbst 2024)

Ein erstes Hochwasser der Urft zu Beginn des Jahres hat gezeigt: Der hochwasserresiliente Wiederaufbau zahlt sich aus – die neu gebauten Stützwände haben dem Hochwasser standgehalten und den Bahndamm und die Strecke vor Ausspülungen geschützt. Auch die neuen Durchlässe tragen zur Hochwasserresilienz bei: Das Wasser kann so sicher unter den Bahngleisen abfließen.

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Neue Stützwand am Haltepunkt Urft (Januar 2025)

Mit dem neuen Jahr hat der Endspurt für den Wiederaufbau begonnen

Vor allem kümmern sich die Fachleute seit Anfang 2025 um den Wiederaufbau der noch ausstehenden Bahnübergänge und die letzten Arbeiten am Oberbau. Hierbei werden unter anderem rund vier Kilometer Gleis gestopft. Daneben werden die Randwege und Entwässerungsgräben wiederhergestellt. Auch an der Leit- und Sicherungstechnik wird fleißig gearbeitet: Für das Elektronische Stellwerk in Euskirchen finden umfangreiche Kabeltiefbauarbeiten statt und es werden neue Signale aufgestellt. Das Stellwerk wird zukünftig einen Teil des Zugbetriebs auf der Eifelstrecke zwischen Euskirchen und Nettersheim steuern.

Vor besondere Herausforderungen stellt das Bauteam der Bahnübergang an der Rinner Straße. Hier haben sich die Anforderungen an den Bahnübergang im Zuge des Wiederaufbaus insofern verschärft, als dass das Team die Arbeiten an dem Bahnübergang komplett neu planen muss. Erst dann können die Arbeiten an dem Bahnübergang umgesetzt werden.

Baustart für die Elektrifizierung im Januar

Parallel haben die Arbeiten für die Elektrifizierung auf dem 32 Kilometer langen Abschnitt zwischen Euskirchen und Nettersheim begonnen: Seit Anfang Januar sind die Bauteams vor Ort, um über 960 Oberleitungsmaste zu gründen und aufzustellen. Bis Mitte Juni 2025 sollen diese Maste aufgestellt werden. Es ist geplant, dass die Züge im Anschluss – erstmalig seit der Flut – auch zwischen Kall, Nettersheim und Gerolstein wieder fahren. Voraussetzung hierfür ist, dass die letzten Wiederaufbauarbeiten planmäßig beendet werden können und die vorherigen Probe- und Abnahmefahrten zur Inbetriebnahme des Streckenabschnitts „grünes Licht“ gegeben haben. Bis zur Fertigstellung der Elektrifizierung werden weiterhin Dieselzüge auf der Strecke zum Einsatz kommen.

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